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  • AutorenbildMartin H. Lorenz

Mu-Err-Pilz



Der Mu-Err Pilz ist ein Speisepilz, der zur Gattung der Ohrlappenpilze gehört. Er besitzt ungewöhnlich viele Namen. Die Bezeichnung Mu-Err bedeutet übersetzt „Baumohr". Bekannt ist der Mu-Err auch als Judasohr. Der Name beruht zum einen auf der an eine Ohrmuschel erinnernde Form des Pilzes und zum anderen auf der Sage, dass sich Judas – der Jünger der Jesus verriet – an einem Holunderbaum erhängte, wo der Pilz besonders häufig zu finden ist. Warum der Mu-Err Pilz gerade Holunderbäume bevorzugt, ist bislang nicht bekannt. Die Pilze wachsen auch auf anderen Bäumen wie Birken oder Walnussbäumen. Der Mu-Err Pilz wird ebenfalls als Chinesische Morchel bezeichnet, wobei dieser Begriff irreführend ist, da er keine Verwandtschaft zu Morcheln besitzt. Weitere Bezeichnungen sind Wolkenohren, Holunderschwamm oder Black Fungus. Mu-Err Pilze sind in Asien sowie in Europa beheimatet – auch in Deutschland. Es handelt sich um einen parasitären Pilz, denn er ernährt sich vom Holz alter, kranker oder abgestorbener Bäume. Der Mu-Err Pilz ist nicht nur wild in der Natur zu finden, sondern auch gut zu züchten und pflegeleicht. Er wird drei bis zehn Zentimeter breit und seine Farbe variiert zwischen braun, rötlich, violett und schwarz. Die Unterseite des Pilzes ist dabei heller. Ungewöhnlich für das Judasohr ist, dass es keinen typischen Hut wie andere Pilze besitzt. Eine weitere Besonderheit ist, dass es durch Trockenheit stark zusammenschrumpft, in Kontakt mit Wasser jedoch wieder vollständig aufquillt. Dass Mu-Err Pilze in Deutschland nie die Beliebtheit anderer Pilze wie Pfifferlinge oder Steinpilze erlangte, liegt vermutlich an Geschmack und Konsistenz – denn die Pilze haben wenig Eigengeschmack und eine ungewöhnliche Konsistenz. Mu-Err Pilze sind im Handel ganzjährig erhältlich und werden hauptsächlich getrocknet verkauft. Frische Mu-Err Pilze gibt es nur selten. Die getrockneten Pilze sind mehrere Monate haltbar und sollten trocken, kühl, dunkel und gut belüftet aufbewahrt werden. Getrocknete Pilze müssen vor der Zubereitung in Wasser eingeweicht werden – etwa 30 Minuten. Die Mu-Err Pilze haben eine leicht gummiartige, knorpelige Konsistenz und sind relativ geschmacksneutral. Die Pilze nehmen jedoch hervorragend Geschmacksstoffe anderer Zutaten auf. Mu-Err Pilze finden sich in der ostasiatischen, vor allem der chinesischen Küche wieder. Sie eignen sich für Rezepte mit Reis, Fleisch, Gemüse oder Nudeln, für Suppen oder Beilagen. Ein bekanntes und beliebtes Rezept mit den Pilzen ist die Peking Suppe. [Quelle: Metro Produktwelt]

Der Mu-Err-Pilz weist neben hochwertigem pflanzlichen Eiweiß – der Anteil von 14,4 Prozent ist für Pilze sehr hoch – das Vitamin B1 sowie die Mineralien Magnesium, Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor, Silizium und Beta-Carotin auf. Fans der asiatischen Küche lieben ihn für seinen unvergleichlichen Geschmack. Doch Mu-Err kann noch mehr: Vitamine, Spurenelemente, essenzielle Aminosäuren und spezielle bioaktive Bestandteile machen den aromatischen Pilz richtig gesund. Er entfaltet eine stark antioxidantische Wirkung und kann auf diese Weise oxidativen Stress verringern. Darunter versteht man eine allzu große Menge von freien Radikalen im Körper, die Organe und Gewebe schädigen.

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