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  • AutorenbildMartin H. Lorenz

Meerrettich



Man mag es kaum glauben, aber der Meerrettich gehört eigentlich zur Kohlfamilie. Doch in seinem Fall werden nur die Wurzeln verwendet (obwohl die Blätter auch essbar sind!). Er war Heilpflanze des Jahres 2021.

Ob sein Name tatsächlich direkt aus dem Englischen entstammt – „horse-radish“, also „Pferd-Rettich“ oder „Mähr-Rettich“ – und somit vielleicht zu Meerrettich wurde, kann bis heute nicht mit Sicherheit belegt werden. Es ist nur sicher, dass die scharfe Wurzel nichts mit dem Meer zu tun hat. Und sicher ist auch, dass man ihn bereits in der Antike schätzte und verwendete. Natürlich ist er in erster Linie eine Gemüse, eingesetzt wird er aber wegen der Schärfe eigentlich nur als Gewürz.

Solange die Wurzel „unverletzt“ ist, ist sie geruchslos. Beim Reiben oder Raspeln entwickeln sich brennende Dämpfe, die sich aber auch schnell wieder verflüchtigen.

Der Meerrettich ist mit dem Wasabi und dem Senf verwandt. Seine Herkunft ist vor allem Südosteuropa und Vorderasien. Heute wird er überwiegend in Zentral- und in Osteuropa sowie in den USA angebaut.

Meerrettich ist reich an den Vitaminen B1, B2 und B6. Das schafft starke Nerven und sorgt für volle Energie. Besonders Vitamin B2 ist wichtig für die wirksame Abwehr von Viren und Bakterien. Meerrettich enthält ätherische Öle, die das vegetative Nervensystem, die Hormonproduktion und das Immunsystem beeinflussen. Meerrettich wird in erster Linie als Beilage und in kräftigen Dips verwendet. Reibe oder raspele die sauberen Wurzeln mit einer Küchenreibe oder mit der Küchenmaschine. Der geriebene Rettich oxidiert schnell und wird dann braun. Um dies zu verhindern, träufelt man ein wenig Zitronensaft über die geriebene Masse. Man schmeckt das Ganze mit Salz und Pfeffer ab. Mit Sahne, Schmand oder Joghurt kann man allzu scharfen Meerrettich entwaffnen.

Für den schnellen und tränenfreien Genuss gibt es den Meerrettich auch in vielen Formen und Mischungen als Fertigware, meist im Glas oder in der Tube im Handel.

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