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  • AutorenbildMartin H. Lorenz

Wermutkraut



Der Echte oder Gemeine Wermut (Artemisia absinthum), manchmal auch als Wermutkraut bezeichnet, gehört zur Gattung der Beifuß-Gewächse (Artemisia) und ist ein Korbblütler (Asteraceae). Er ist in Südeuropa, Asien und Nordafrika beheimatet und ein weltbekanntes Heil- und Würzkraut, das sich über die Klostergärten weit verbreitet hat. Artemisia absinthum ist Bestandteil und Namensgeber des alkoholischen Getränks Absinth sowie Geschmacksgeber des berühmten Martini-Cocktails. [Quelle: „Mein schöner Garten“, Online-Version].

Aufgrund seines bitteren Geschmacks steht er sinnbildlich auch für etwas, was zwischen sonst Schönem doch ein wenig schmerzlich berührt, was den positiven Gesamteindruck von etwas beeinträchtigt, wofür man den Begriff „Wermuttropfen“ verwendet.

Das Kraut wird in erster Linie in der Heilkunde eingesetzt. Wermutkraut enthält mit 0,15 bis 0,4 % eine hohe Konzentration an Bitterstoffen aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone, darunter Absinthin mit 0,2 bis 0,28 % als Hauptkomponente. Daneben kommen Artabsin, Matricin, Anabsinthin und andere Stoffe vor. Das ätherische Öl enthält über 60 Komponenten. Das reine ätherische Öl wird aufgrund des Thujongehalts von bis zu 40 % nicht medizinisch verwendet. Die Heilkunde sieht das Kraut meist in Tee vor.

Aber auch in der Küche findet das Kraut als Gewürz Verwendung. Besonders bei schwer verdaulichen, in der Regel fetten Speisen wie Gans, kann man mit Wermut die Bekömmlichkeit steigern und auch geschmackliche Verfeinerungen erreichen.

Wermut ist Bestandteil des Absinth, eines alkoholischen Getränks mit Auszügen von Wermut, Fenchel, Anis und Melisse, das besonders im 19. Jahrhundert beliebt wurde und aufgrund des Thujongehalts und der vermuteten gesundheitsschädlichen Wirkung zeitweise in verschiedenen europäischen Ländern verboten war. Wermutkrautextrakte werden auch verwendet zur Herstellung des Getränks Wermut, eines mit Gewürzen und Kräutern aromatisierten Weins. In der Küche kennt man meist Noilly Prat, der sich als Marke durchsetzt hat.

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