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Honig

Autorenbild: Martin H. LorenzMartin H. Lorenz

Honig (lateinisch und apothekersprachlich Mel) ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau. [Quelle: Wikipedia]



Die Enzyme im Honig unterstützen die Verdauung und verbessern die Nährstoffaufnahme im Körper. Antioxidantien wie Phenolsäuren und Flavonoide bekämpfen freie Radikale, die Zellschäden verursachen können, und stärken das Immunsystem. Es hat sich gezeigt, dass die Verwendung von Honig auf Wunden die Geweberegeneration anregt und gleichzeitig Entzündungen und Infektionen verhindert. Die Fähigkeit des Honigs, Infektionen zu reduzieren, hängt mit seiner bekannten antimikrobiellen Wirkung zusammen.


Rund 950 Gramm Honig essen wir hierzulande im Schnitt pro Jahr – für Nachschub sorgen rund 143.000 Imkerinnen und Imker mit knapp 964.000 Bienenvölkern. Wenn sprichwörtlich von fleißigen Bienen die Rede ist, hat das gute Gründe. Denn für ein 500 Gramm Glas Blütenhonig müssen die Arbeitsbienen 40.000-mal ausfliegen und etwa zwei Millionen Blüten anfliegen. Die Erntemenge je Volk und Jahr betrug 2023 im Durchschnitt fast 34 Kilogramm Honig. Das Sammelgebiet eines Bienenvolks umfasst etwa 50 Quadratkilometer. Knapp 964.000 Bienenvölker gibt es in Deutschland – und circa 143.000 Imkerinnen und Imker, die dafür sorgen, dass das, was die Bienen zur Nahrungsreserve aufbauen, als köstlicher Honig auf unserem Tisch landet. Die meisten von ihnen betreiben die Imkerei als Hobby. 96 Prozent aller Imkerinnen und Imker haben nicht mehr als 25 Bienenvölker. Nur ein Prozent hat über 50 Völker und betreibt die Imkerei erwerbsmäßig, lebt also von der Honiggewinnung und dem Verkauf. Die rund 34.000 Tonnen Honig, die die deutschen Imkerinnen und Imker im Jahr 2023 erzeugten, decken 42 Prozent des Verbrauchs in Deutschland. Die wichtigsten Herkunftsländer für deutsche Honigimporte sind die Ukraine, gefolgt von Argentinien und Mexiko. Honig entsteht aus Blütennektar oder Honigtau, einem zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukt verschiedener Insekten (wie Blattläuse). Diese nehmen die Honigbienen mit ihrem Rüssel auf und lagern sie in ihren Honigmägen, den sogenannten "Honigblasen", ein. Wenn die Biene wieder in den Bienenstock zurückkehrt, gibt sie den Blaseninhalt an die Stockbienen ab. Diese reichern ihn mit Enzymen, Mineralien und anderen Stoffen an, die später die antibakterielle Wirkung des Honigs ausmachen. Außerdem reduzieren sie den Wassergehalt des Nektars und bringen den verdickten Nektar in leere Wabenzellen im Bienenstock, wo er durch Fächeln mit den Flügeln und wiederholtes Umtragen in andere Zellen weiter getrocknet wird. Den fertigen Honig bringen die Bienen in Lagerzellen über dem Brutnest und verdeckeln diese mit Wachs. Er hat nun in der Regel einen Wassergehalt von 18 bis 20 Prozent. Das ist wichtig, denn bei einem höheren Wassergehalt wäre der Honig nicht lagerfähig, weil er gären könnte, und das wollen die Bienen natürlich verhindern. Nachdem sie die Waben entdeckelt haben, separieren Imkerinnen und Imker den Honig durch das Schleudern mit einer speziellen Zentrifuge. Der herauslaufende Honig wird durch mehrere Siebe gegossen, in denen die Wachsteilchen zurückbleiben. Je nach Sorte muss der Honig dann über einige Tage bis hin zu Wochen immer wieder gerührt werden. Danach wird er in Deutschland traditionell in Gläser mit 250 oder 500 Gramm abgefüllt. Ausländischer Honig wird im Supermarkt auch in anderen Gebindegrößen angeboten.


Grundsätzlich ist zwischen Blütenhonig und Sortenhonig zu unterscheiden: Als Blütenhonig wird der Honig aus dem Nektar zahlreicher Pflanzenarten bezeichnet. Daneben gibt es spezielle Sortenhonige aus dem Blütennektar bestimmter Trachtpflanzen wie beispielsweise Löwenzahn, Linde oder Akazie. Darüber hinaus wird zwischen Frühtrachthonig und Sommertrachthonig unterschieden. Der Frühtrachthonig wird aus dem ersten Schleudern im Jahr gewonnen und stammt oft aus dem Nektar von Obstgehölzen oder Weiden. Auch der bekannte Rapshonig gehört dazu. Sommertrachthonig, zum Beispiel Lindenhonig, wird dagegen beim zweiten Schleudern im Sommer gewonnen. Je nachdem, welche Pflanzen die Bienen anfliegen, hat der Honig eine andere Konsistenz und einen anderen Geschmack. Akazienhonig beispielsweise bleibt dauerhaft klar und flüssig. Die meisten anderen Honigsorten kristallisieren hingegen nach einiger Zeit aus, wenn sie nicht gerührt werden. Rapshonig wird sogar so schnell so steinhart, dass er nahezu ausschließlich gerührt erhältlich ist. Erst durch das Rühren nimmt er die fein-kristalline Struktur und den für ihn typischen weißen bis hellgelben Farbton an. Ein kleiner Tipp, falls der Honig daheim im Glas doch einmal zu hart wird: bei maximal 40 Grad im Wasserbad kann er ohne Qualitätsverlust wieder verflüssigt werden. Waldhonig entsteht aus Honigtau. Das sind die Ausscheidungen von Blattläusen, die zuvor den Siebröhrensaft von Laub- oder Nadelbäumen wie Fichte, Tanne, Eiche, Ahorn, Linde oder Edelkastanie aufgenommen haben. Waldhonig ist dunkel und flüssig und schmeckt eher würzig. Neben dem Honig im Glas bieten die deutschen Imkerinnen und Imker auch die Spezialitäten Wabenhonig und Scheibenhonig an. Als Wabenhonig bezeichnet man ein Stück einer von den Bienen selbst gebauten, verdeckelten und brutfreien Honigwabe. Dieser naturbelassene Honig wird als Ganzes verzehrt. Scheibenhonig ist eine Wabenhonig-Besonderheit aus der Lüneburger Heide mit dem besonders aromatischen Heideblütenhonig.



Honig eignet sich vor allem zum Süßen und Aromatisieren von Speisen. In der kalten Küche eignet sich Honig als Brotaufstrich sowie zum Süßen und Verfeinern von Müsli, Obstsalaten oder Salatsoßen. Welche Honigsorte Sie dafür benutzen, bleibt Ihnen überlassen. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, ist es jedoch sinnvoll, Honig unerhitzt zu verwenden bzw. nicht über 40°C zu erwärmen.



Quelle Abschnitt 3 und 4: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

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Rezepte . online Kochbuch. Martin H. Lorenz © 2025 Gourmaîtres

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