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  • AutorenbildMartin H. Lorenz

Rosenkohl



Den Rosenkohl mögen viele Menschen, allen voran Kinder, nicht – kein Wunder, denn er wird leider sehr häufig völlig überkocht und blass als „Kohlkörper-Variante“ serviert. Doch es gibt so viele Möglichkeiten, ihn zuzubereiten und damit auch viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen herauszuholen.

Rosenkohl ist mit seinem Gehalt an Vitamin C einer der Spitzenreiter unter den Kohlsorten. Neben vielen Mineral- und Ballaststoffen enthalten die Mini-Kohlköpfe noch nennenswerte Mengen an Vitamin A und B2.

Meine Erfahrung mit Rosenkohl ist, dass man ihn im Ganzen, geviertelt, einzeln entblättert oder fein gehobelt zubereiten kann. Dabei entfaltet er – wie bereits erwähnt – jedesmal andere Geschmacksaromen, die ihn zu einem sehr variablen Gemüse machen. Gerade entblättert hat er ein sehr feines Aroma, das insbesondere die Sternegastronomie liebt. Man kann aber auch – absoluter Geheimtipp! – die winzigen Knospen, die sich zuerst am Strunk zeigen, bevor sich die Röschen ausbilden, einlegen und wie Kapern und genießen.

Ich möchte noch die deutsche Koch-Legende Harald Wohlfahrt zitieren mit seiner Ansicht über diese Kohlart: „In der besseren Küche kommt er meist nur in Form von Blättchen vor, und die werden dann noch blanchiert, damit sie milder schmecken. Was für ein Verlust! Wie andere Gemüse verliert auch der Rosenkohl erheblich, wenn er in Salzwasser gegart wird. Aber er blüht geradezu auf, wenn er mit viel Butter oder Speck in Berührung kommt. Parieren Sie die Röschen, indem Sie etwas vom Strunk abschneiden, die äußeren Blätter entfernen und den Strunk kreuzweise einschneiden. Legen Sie den Rosenkohl in einer Lage in eine flache Pfanne mit etwas Wasser. Dazu geben Sie viel Butter und / oder geräucherten Bauchspeck, einige Spritzer Zitrone, etwas frisch geriebene Muskatnuss und wenig Salz und Pfeffer. Garen Sie den Kohl mit geschlossenem Deckel bei niedriger Temperatur und ohne Reduktion. Die Köpfchen brauchen nicht unbedingt bissfest zu sein, sondern sollten auf Fingerdruck nachgeben. Von dieser Grundgarung lässt sich vom feinsten Schäumen bis zu kräftigen Brateffekten alles entwickeln.“



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