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  • AutorenbildMartin H. Lorenz

Senf



Der als Kulturpflanze angebaute Senf gehört zu den Verwandten des Kohls, wächst ungefähr einen Meter hoch, ist im unteren Bereich behaart und verästelt sich nach oben. Die Stängelblätter stehen wechselständig und sind in der Pflanzenmitte charakteristisch gesägt. Die gelben Senfblüten stehen in lockeren Dolden. Die dunkelbraunen oder gelblichen Samen entwickeln sich in langen Schoten. Die Samenkörner haben rettichartigen, würzigen Geschmack und enthalten bis zu 30% Öl. Wirksamer Bestandteil ist das Glukosid Sinigrin, das durch Wasser und das in den Senfsamen enthaltene Enzym Myrosin in Traubenzucker und Allylsenföl gespalten wird. Zudem sind im Senfsamen fette Öle, Proteine und Schleimsubstanzen enthalten. Ein Brei aus zerkleinerten Senfkörnern oder Senfmehl regt die Hautdurchblutung kräftig an und wird bei Rippenfellentzündungen und rheumatischen Erkrankungen empfohlen. Mit Alkohol verdünntes Allylsenföl ist ein Einreibemittel. Innerlich helfen Senfsamen oder auch fertiger Speisesenf gegen verschiedenste Magen- und Darmbeschwerden, regen Appetit und Stuhlentleerung an. Selbst bei Magengeschwüren soll Senf geholfen haben. Er ist eines der gesündesten Gewürze überhaupt und fehlt in fast keiner Küche der Welt. Senfsamen werden ganz, grob oder feingemahlen verwendet. Speisesenf gibt es in unzähligen Varianten und Geschmacksrichtungen. Zubereiteter Speisesenf dient zum Bestreichen von Fleisch vor dem Braten und zur Zubereitung von Senfsaucen. Senfkörner gehören zu eingelegten Gurken, Essigfrüchten und -gemüsen und in Essig eingelegtem Fisch, allgemein zum Beizen und Pökeln, auch als Wurstgewürz. Und wer liebt sie nicht, die Bratwurst mit einer kräftigen Portion Senf obendrauf? Senföl dient in der indischen Küche zum Braten und zur Zubereitung von scharfen Pickles.

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